Der Typ mit Mütze auf diesem Foto ist mein Opa. Auf seinem Schiff, das eine umgebaute und erst nachträglich motorisierte Hamburger Schute ist, gab es immer Aufgabe und eine Aufgabe allein: Das Lackieren.
Der ewige Kampf gegen den Rost, erzählt mein Vater, zwang meinen Opa auch dazu, den Schriftzug jedes Mal neu Pinseln zu müssen. Zwei Mal am Bug, zwei mal am Heck.
Runtergelassen auf einem Brett hing er an der Außenwand und fluchte. Jedes Mal. „Dat nächst Schipp will ik wohl Os nennen!“. Ob Namensgeberin Oma Margarete das wusste, weiß ich nicht. Geflucht hat Opa aber eigentlich immer.
Was würde er nur sagen, wenn er wüsste, dass wir heute absichtlich den Rost züchten? Ich kann nur raten: „Lot Schiet man rieten“, was soviel bedeutet wie: wenn ihr meint …
Meinen wir.
Da wir unseren Ordnungssinn und den Hang zur einfachen, soliden Bauweise eindeutig Opa verdanken, ist unsere Hausschrift nach dem Vorbild seiner Handschrift konstruiert.
Schließlich war er auch derjenige, der für meinen Vater die kaputten Türen von Öfen schweißte und Ersatzteile anfertigte, wenn die Hersteller schon lange keine mehr angeboten haben. „Heb ik al mockt“, sagte er mal. Weit wi, Opa. Du hest immer al mokt.